aus: www.musikansich.de, Dezember 2005
Witzig, geschmacklos oder kreativ
Witzig, geschmacklos oder kreativ ? jedenfalls sehr eigenwillig
(Augäpfel in Zwiebeln) haben Tiefenrausch den Tatort ihrer ersten
Live-CD auf dem Cover umgesetzt.
Live im Tränenpalast startet mit einem Klezmer-Intro, das den Silberling
mit dem vorausgegangenen Studio-Album verbindet. Das endete nämlich mit
dem Klezmer-Outro. Von der ersten Sekunde an wird Live-Atmosphäre
geatmet. Soundtechnisch nicht ganz sauber, sieht man vor dem inneren
Auge geradezu, wie die Band zu den "Tiefenrausch"-Chören des Publikums
im Halbdunkel auf der Bühne erscheinen. Gut so! Live-Alben müssen
authentisch und nicht studio-rein sein.
Und dann geht leider nur gut 40 Minuten lang (Warum??????? Wo ist mein
"Döner"?) die Post ab. Zu hören ist die vom Studio-Album bekannte
Mischung aus Deutsch-Punk-Texten und treibenden Ska-Rhythmen. Live
schleicht sich ein Hauch Neue Deutsche Welle ein -- und auch gewisse
Anklänge an die Live-Sachen der ostdeutschen Legende Pankow sind
gelegentlich zu entdecken.
Die Keulen werden ausgeteilt -- gegen Spießer, die deutsche Bürokratie
und das Kapital. Das ist nicht neu, nicht modern, muss aber immer mal
wieder so gesagt werden. Slime haben nie so viel Spaß gemacht und Ton
Steine Scherben waren nie so fröhlich. Tanzt den Ska gegen das
Schweinesystem!
Weiter so im Tiefenrausch!!!!!
Norbert von Fransecky
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